Sehen wir der Tatsache ins Auge. Die Retrowelle wird immer größer und macht auch seit einigen Jahren auf dem PC kein Halt. Vor allem die Windows-9x-Ära ist stark im Kommen. Unzählige Angebote auf diversen Portalen machen einem so manches, vermeindliches Schnäppchen schmackhaft. Doch hierbei ist Vorsicht geboten, denn so mancher Mainboardhersteller verpflanzte seinen Hauptplatinen einen AGP-Grafikchip, zumeist mit shared Memory, also einer Grafiklösung, die sich den benötigten Grafikspeicher vom Hauptspeicher abzwackt.
Was auf den ersten Blick als intelligente Lösung erscheint, ergibt sich auf den zweiten als Sackgasse. Nicht nur, dass zumeist eine leistungsschwache Ansammlung von Schaltkreisen implementiert wurde - nein - einen AGP-Schacht sucht man oft vergeblich, um die Grafikpower ein wenig aufzustocken.
Nun könnte man meinen, dass es auch eine PCI-Karte tun würde, allerdings erweist sich auch DAS als Einbahnstraße. Solche Karten sind selten zu finden und wenn doch, handelt es sich oft um Grafikkarten, deren Leistung kaum höher angesiedelt ist, als die des auf der Platine befindlichen. Falls man unerwartet DOCH auf eine Gute treffen sollte, kostet diese oft mehr, als die AGP-Version. Obendrein kommt noch hinzu, dass der PCI-Schacht über eine wesentlich kleinere Bandbreite verfügt, als der AGP und somit die Leistung schmälert. Vor allem Fertig-PCs verschiedener Hersteller mit SiS-Chips machen reichlich davon Gebrauch; vorrangig in (small form factor) Desktop-, Minitower- und kleinen Miditower-Gehäusen sind diese anzutreffen.
Seid also vorsichtig und lest euch das Angebot GENAUESTENS durch und wenn Bilder vom Board vorhanden sind, seht sie euch ebenso genauestens an, um nicht doch eine böse Überraschung zu erleben.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Dr. AE86« (22. Oktober 2018, 00:37)